Mit ein wenig Glück kann man den Schwarzstorch in diesem Tälchen am Nohner Bach beobachten. Nicht weit von hier nistet der seltene große Vogel. Der Bodenbacher Drees liegt in offenem Gelände mit einzigartigem Blick in die umgebende Landschaft. Eine hölzerne Liege lädt zum Ruhen und Beobachten ein. Die Quelle ist durch Basaltstelen umgeben, welche Geräusche wie das Rauschen des Baches mindern. So kann man ausgezeichnet die leise zerplatzenden Bläschen hören, die aus dem offenen, rostbraunen Quelltopf aufsteigen. Ein leises Knistern ist in unregelmäßigen Abständen zu vernehmen. Immer wieder anders. Nahezu magisch.

Die Hinweistafel nahe des Dreeses verzeichnet folgende Konzentrationen der gelösten Elemente: Kationen: Natrium (Na) 320 mg/l | Kalium (K) 8,9 mg/l | Calcium (Ca) 103 mg/l Magnesium (Mg) 154,2 mg/l | Eisen (Fe) 0,42 mg/l | Mangan (Mn) 0,05 mg/l Anionen: Hydrogencarbonat (HCO3) 2049,6 mg/l | Nitrat (NO3) 2,40 mg/l | Chlorid (Cl) 11,5 mg/l Wassertemperatur: 13,4 °C

Hydrogencarbonat – HCO3 Hydrogencarbonat, ein Salz der Kohlensäure, ist säureneutralisierend. Es bildet sich, wenn das Wasser kalksteinhaltige Schichten durchläuft. Ein höherer Gehalt von Hydrogencarbonat wirkt sich auf den Geschmack des Dreeses aus: er schmeckt weniger säuerlich. Zudem soll es den Säure-Base-Haushalt des Körpers positiv beeinflussen, etwa Sodbrennen und Harnwegsleiden mindern. Der Bodenbacher Drees weist eine hohe Konzentration an Hydrogencarbonat auf – mehr als in den handelsüblichen Mineralwässern.

Aufnahmeort: Bodenbacher Drees

50°18’29″N 6°50’19″E

Unweit des Geeser Baches liegt der Geeser Drees. In seinem rund gefassten Quelltopf brodelt stetig das rötliche Wasser.

50°13’14.91″N 6°42’11.71″E

Ein rüttelndes, schüttelndes Gurgeln ist beim Näherkommen an den Hotzendrees zu hören. Rostbraun leuchtet die gefasste Rinne, mitten in Daun gelegen und doch abseits. Rund 30 Meter gilt es den Burgberg hinabzusteigen, um über ein Lieserbrückchen zum Drees zu gelangen, der auf einem geschwungenen Platz steht. Er ist der beliebteste Drees der Dauner, obwohl sein Geschmack einigen Einheimischen sogar recht sauer erscheint. An der nahen Ortsumgehung halten regelmäßig Fahrzeuge, aus denen Menschen mit Flaschen zum Abfüllen den kleinen Trampelpfad hinuntergehen. Auf den Bänken rasten Wanderer und Radfahrer am Rande des Lieserpfads.

Dauner Quellreichtum
Daun ist einer der quellreichsten Orte der Vulkaneifel mit zahlreichen Dreesen, die zum Teil sogar verschwunden und in Vergessenheit geraten sind. Neben dem Dauner Sprudel, der sein Mineralwasser aus den Quellen des Liesertals bezieht, lädt ein gefasster Drees im Kurpark Gäste zum Trinken ein. Dass in der Nähe des ehemaligen Hotels Anna Maria zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch ein rundgemauerter Drees lag, wissen womöglich die Wenigsten. Wer nach ihm sucht, findet seine steinernen Überreste. Wenige Meter entfernt gab es lange Zeit in einem der Quellhäuschen des Dauner Sprudels in einem bronzenen Becken die Möglichkeit Drees abzufüllen. Unweit des Hotzendrees‘ befindet sich eine weitere Quelle auf einem Privatgrundstück. Der alte Dauner Drees in der Dreesgasse/Arensbergstraße, dort wo heute die Kaffeerösterei steht, ist vom Schutt des Kriegs verfüllt. Der Josenbachdrees (aufgrund seines eruptiven Klangs im Volksmund auch Kotzdrees genannt) am Fuße des Hunert ist hingegen noch im Gebrauch. Von den in alten Karten ausgewiesenen zwei weiteren Mineralquellen den Josenbach hinauf, weist seit neuerem lediglich eine Tafel am Kolverather Drees auf die alte Quelle hin.

Aufnahmeort: Hotzendrees in Daun

50°11’56″N 6°49’55″E