Lebensqualität? Ein Thema, dass in aller Munde ist. Ein neues Buch im Beltz-Verlag beleuchtet das Thema.
Tim Becker und Annegreth Huth sind mit einem Beitrag über eine „Praxisforschungsstelle für Lebensmodelle im ländlichen Raum“ mit dabei:

Bis 2030 wird mehr als ein Drittel der Menschen im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree 65 Jahre und älter sein. Daher will eine Initiative im ländlichen Heinersdorf nun ganz konkret Formen des Zusammenlebens erforschen und testen, die vor allem einer drohenden Vereinsamung entgegenwirken können. Wie können Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben und alt werden? Wie organisieren sie die Hilfe bei Unterstützungsbedarf? Gibt es neben den tradierten ländlichen Wohnformen andere, die dies besser ermöglichen? Wie können veränderte Lebensmodelle die Lebensqualität vor Ort steigern und das individuelle Gefühl von Glück verstärken?
Derzeit befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und viele Engagierte aus Deutschland und Polen mit der Frage, ob und ggf. wie eine Praxisforschungsstelle
in Heinersdorf zur Lösung dieser Fragen einen konkreten Beitrag leisten kann. Dieser Beitrag zeigt die grundlegenden Überlegungen auf, wie Potentiale im ländlichen Raum vor Ort freigesetzt werden können und mit welchen Schritten in Heinersdorf begonnen wird.

Mehr Informationen unter: beltz.de

Becker, Tim; Huth, Annegret: „Ein Ideengenerator für Lebensqualität. Auf dem Weg zu einer Praxisforschungsstelle für Lebensmodelle im ländlichen Raum im brandenburgischen Heinersdorf“, in: Martin Staats (Hg.): Lebensqualität. Ein Metathema, Beltz Juventa, Weinheim 2022, S. 557-566

Beim gut besuchten Gesundheits- und Pflegestammtisch 2021 in Daun wurden neue Möglichkeiten der Mini-Angebote in der Hauswirtschaft vorgestellt und engagiert diskutiert.

Daun. Immer mehr wird es in der ländlichen Region Vulkaneifel auch auf nachbarschaftliche Hilfe ankommen, wenn Menschen in die Situation eines Pflege- und Unterstützungsbedarfs geraten. Pflegedienstleister, Pflegestützpunkte und ehrenamtliche Organisationen sehen bereits seit langem einen wachsenden Bedarf an Hilfeleistungen im Haushalt. Doch wer soll diese Unterstützung leisten, wo immer mehr Menschen teils händeringend gesucht werden? Kann hier Ehrenamt eine Lösung sein?

Seit Oktober 2020 soll nun eine Förderung durch die Pflegekassen die Möglichkeiten der vielfach bewährten Nachbarschaftshilfe stärken. Menschen sollen motiviert werden, regelmäßig hauswirtschaftliche Leistungen in geringem Umfang zu erbringen. 125 € stehen jedem Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 1 pro Monat zur Verfügung, um z.B. Vertrauenspersonen aus der Nachbarschaft zu bezahlen. Mit maximal 10 € pro Stunde erhielten die ehrenamtlichen Hilfeleistenden somit eine kleine finanzielle Anerkennung für ihre regelmäßige Tätigkeit im Haushalt. Vor allem auch der zwischenmenschliche Kontakt soll gestärkt werden, um einer Vereinsamung entgegenzuwirken. Dem Menschen mit Pflegebedarf eröffnet sich darüber hinaus die Möglichkeit, auch Dienstleistende im Rahmen eines sogenannten Mini-Jobs zu beschäftigen, in dem auch eine höhere Stundenvergütung möglich ist.


Was können 125 € pro Monat für Nachbarschaftshilfe bewirken?

Die Referentinnen und Referenten des Abends eröffneten nach der Begrüßung von Renate Steffens den Pflegestammtisch mit verschiedenen Perspektiven auf das Thema. Marcus Bemsch von der Servicestelle „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung erläuterte die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der neuen Mini-Angebote in der Hauswirtschaft. Mariana Fuchs skizzierte ihre Erfahrungen als anerkannte Kraft insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen, die ihr auf ihrem Weg dorthin begegneten.

Sigrid Hansen vom Verband der Ersatzkassen Rheinlad-Pfalz blickte auf den Weg der Entstehung des Angebots und verdeutlichte vor allem das gesundheitspolitische Anliegen, möglichst viele Menschen für die Mini-Angebote zu gewinnen und zu motivieren.

Unter der Moderation von Tim Becker (Institut Denkunternehmung Vulkaneifel) wurden einzelne Details und Fragen rund um das neue Angebot nochmals näher betrachtet. In dem sich anschließenden gemeinsamen Gespräch gab es die reichlich genutzte Gelegenheit für Fragestellungen aus dem Publikum und Raum für teils kontroverse Standpunkte, die sich mit den Herausforderungen der Umsetzung der Mini-Angebote und möglichen Hürden in der Gewinnung engagierter Menschen auseinandersetzten. Mitveranstalterin des Abends, Frau Melina Mauren informierte, dass sie im Rahmen ihrer Beratungs- und Koordinierungsstelle zur Förderung des Ehrenamtes im Vor- und Umfeld von Pflege im Landkreis Vulkaneifel für Fragen rund um die neuen Mini-Angebote gerne zur Verfügung steht.

Weitere Informationen zu den Miniangeboten unter:

https://lsjv.rlp.de/de/unsere-aufgaben/sozialraumentwicklung/servicestelle-angebote-zur-unterstuetzung-im-alltag/

und zur Beratungs- und Koordinierungsstelle zur Förderung des Ehrenamtes im Vor- und Umfeld von Pflege im Landkreis Vulkaneifel

https://www.vulkaneifel.drk.de/angebote/engagement/beko-ehrenamt.html

Neu: mit 125 € monatlichem Entlastungsbeitrag werden pflegebedürftige Personen und deren Angehörige entlastet und nachbarschaftliche Hilfen gestärkt! Auf dem Pflegestammtisch am 11. November werden diese neuen Möglichkeiten vorgestellt und diskutiert. Moderation: Dr. Tim Becker, Institut Denkunternehmung Vulkaneifel